Читать книгу Mehr Natur, weniger Chemie. So pflanzlich wie möglich, so synthetisch wie nötig онлайн

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Aber der Faktor Tod spielte damals eine ganz andere Rolle als heute. Homo sapiens war in der Frühzeit seiner Existenz ständig mit dem Tod konfrontiert, auf der Jagd, bei Begegnungen mit Raubtieren, durch Unfälle im täglichen Kampf ums Überleben oder kriegerische Auseinandersetzungen. Das sehr niedrige Durchschnittsalter unsere Vorfahren – sie wurden wahrscheinlich kaum älter als 35 Jahre – und die hohe Säuglingssterblichkeit sorgten dafür, dass unsere Urahnen eine ganz andere Beziehung zum Tod hatten als dies heute bei uns der Fall ist. Ich möchte damit nicht sagen, dass Verstorbene nicht betrauert worden wären – aber zynisch ausgedrückt, jeder Tod, eben auch einer durch Vergiftung mit einer Pflanze, bedeutete auch einen Zuwachs an Erfahrung.

Fatalismus war und ist hilfreich für das Leben unter extremen Bedingungen – wenn der Hunger groß ist, setzen sich Menschen auch in eine Nussschale von Boot, um auf einem Fluss inmitten von Krokodilen zu fischen.

In der heutigen Zeit spielt die Evidenz eines Arzneimittels eine wichtige Rolle (vgl. weiter unten). Evidenzbasierte Medizin erhebt ausdrücklich die Forderung, dass bei einer medizinischen Behandlung patientenorientierte Entscheidungen nach Möglichkeit auf der Grundlage von empirisch nachgewiesener Wirksamkeit getroffen werden sollen, und die wissenschaftliche Aussagefähigkeit klinischer Studien wird durch Evidenzgrade beschrieben. Die evidenzbasierte Medizin soll eine «patientenzentrierte Wissenschaftlichkeit» darstellen.

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