Читать книгу Mehr Natur, weniger Chemie. So pflanzlich wie möglich, so synthetisch wie nötig онлайн

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Bei Verletzungen, Schürfungen und infektiösen Hauterkrankungen wurden zuerst Pflanzen, zum Beispiel Ringelblume (Calendula officinalis), auf die betroffenen Stellen aufgetragen. Und der Mensch merkte, dass die Wunden dadurch schneller heilten. Außerdem entstanden durch das Auflegen der Pflanze weniger häufig Wundinfektionen. Und wie lange dauerte es, bis der Mensch lernte, Pflanzen zu einem Brei zu zerstoßen, in dem die wirksamen Inhaltsstoffe nun frei lagen und somit besser wirken konnten?

Natürlich mussten – und müssen immer noch – auch unzählige Umwege genommen und Sackgassen überwunden werden, bis wichtige Erkenntnisse gewonnen und neue Methoden gefunden wurden. Wie oft wohl haben Menschen leuchtende, schwarze Beeren in der Annahme gegessen, etwas Nahrhaftes zu sich zu nehmen, und sind an einer Vergiftung mit Tollkirsche (Atropa belladonna) gestorben? Und sicher brauchte es viele Generationen, bis genießbare Beeren von giftigen unterschieden werden konnten. Menschen, welche in alpinen Regionen lebten, hatten vielleicht schon die heilsame Wirkung von Gelbem Enzian (Gentiana lutea) erkannt. Wie viele aber starben, weil sie den Enzian mit dem Weißen Germer (Veratrum album) verwechselten, bis die Höhlenbewohner gelernt hatten, diese beiden Pflanzen zu unterscheiden? Enzian hat verdauungsfördernde Eigenschaften, der Germer kann jedoch aufgrund seiner Alkaloide (einer Art von Inhaltsstoffen), hier besonders im Wurzelstock, zu Krämpfen, Kollaps und im Extremfall zum Tod führen.

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