Читать книгу Mehr Natur, weniger Chemie. So pflanzlich wie möglich, so synthetisch wie nötig онлайн

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Als die Methode der klinischen Studien noch in den Kinderschuhen steckte, wurde eine Anzahl Patienten ausgewählt, welche an einer bestimmten Krankheit litten. Diese wurden in zwei Gruppen eingeteilt, von denen der einen das zu überprüfenden Medikament verabreicht wurde, das sogenannte Verum. In der anderen Gruppe erhielten die Personen ein wirkungsloses Scheinpräparat, ein sogenanntes Placebo. Sofern in der Ve-rumgruppe die Heilungsrate wesentlich größer war als in der Placebogruppe, galt dies als wissenschaftlicher Wirkungsnachweis. Wenn die betroffenen Patienten nicht wissen, ob sie in der Verum- oder in der Placebogruppe sind, spricht man von einer Blindstudie, und wenn auch die behandelnden Ärzte dies nicht wissen, spricht man von einer Doppelblindstudie. In diesem Fall erfahren nur unabhängige, an der ärztlichen Behandlung nicht beteiligte Fachleute, welche die Resultate auswerten, welche Patienten in der Verum- und welche in der Placebogruppe waren.

Im Verlaufe der Zeit sind die Anforderungen an klinische Studien immer größer geworden, und an einer modernen Studie ist mittlerweile eine beachtliche Zahl von Fachleuten beteiligt. Zuerst erstellen Spezialisten das Studiendesign, also den Plan der Studie, der das Studienziel beschreibt sowie die verschiedenen Etappen der Studie, die zu diesem Ziel führen sollen. Ein wichtiger Teil des Studiendesigns ist die Anzahl der Patienten, welche nach immer komplizierter werdenden Einschluss- und Ausschlussregeln ausgewählt werden. Dann erfolgt die Rekrutierung von Probanden, wie man die Patienten einer Studie nennt. Die Anzahl der benötigten Probanden ist sehr wichtig, damit die Resultate überhaupt aussagekräftig sind, wenn man sie auf die Häufigkeit der in einer bestimmten Bevölkerungszahl auftretenden Krankheitsfälle bezieht. An der eigentlichen Studie nehmen neben den Prüfärzten verschiedene Fachleute teil, welche zum Beispiel die Zufälligkeit der Randomisierung – der Einteilung der Probanden in eine der Studiengruppen unter Verwendung eines Zufallsmechanismus – garantieren und ebenso die Verblindung des Verums und des Placebos. Die so gewonnenen Studienresultate werden wiederum von Fachleuten ausgewertet, die man Biostatistiker nennt. Unabhängige Fachleute durchmustern die Studie nach allfälligen Fehlern, welche die Resultate verfälschen können. Ein solcher Fehler wird Bias genannt.

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