Читать книгу Das Echo des Adlerschreis. Erinnerungen an ein früheres Leben онлайн

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Der Horst war nicht verwaist. Alle waren doch noch da, oder? Ich blickte herab und sah die Eindringlinge davongehen. Sie hatten sich aufgerichtet. Plötzlich erkannte ich sie. Es waren keine Opossums. Es waren auch keine großen Marder. Es waren Menschen. Indianer, so wie ich sie auch schon öfters am Flussufer gesehen hatte.

Am Horst, so fand ich, war noch alles beim Alten. Nur stellten wir zu unserer Verwunderung fest, dass wir unseren Nachwuchs nun einfacher satt bekamen. Dass sich ein gieriger Schnabel schneller stopfen lässt als zwei, fiel uns dabei zahlenmäßig nicht weiter auf. Nur gelegentlich wetterleuchtete die Erinnerung an das zweite Junge durch mein Hirn. Dann vermisste ich es vage, doch das verbleibende Junge hielt uns zu sehr beschäftigt, um darüber nachzugrübeln, ob nun zuvor noch ein weiteres dagewesen war oder nicht. Mit dem Füttern hatten wir auch so noch genug zu tun.

Du sollst nicht überheblich sein, wenn du uns Adler danach beurteilst, dass wir nicht richtig zählen können. Der Rabe kann es, und doch ist er uns im Flug unterlegen. Ihr Menschen könnt es, und lebt ihr darum besser? Und, könntet ihr so leben wie ein Adler? Was versteht ihr vom Fliegen? Wenn ihr fliegt, so nur mit starren Hilfsmaschinen, die laut lärmen und stinkendes Kerosin fressen. Lasst einen Adler einfach Adler sein und beurteilt ihn nicht danach, was er nicht kann. Freue dich an dem, was er kann, und beobachte ihn, wie er sein Adlerleben lebt, was sonst keiner für ihn tun kann. Ein Adler lebt anders als ein Hirsch und ein Hirsch anders als ein Mensch, und jeder lebt so, dass es die Welt interessanter macht, als wenn es ihn nicht gäbe, und das ist alles. Auch das ist ein Stück von der Großen Wahrheit.

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