Читать книгу Schwarz wird großgeschrieben онлайн

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Du meintest, dass ihr zu Treffen alle zusammengekommen seid. Das, womit wir uns auch im Buch beschäftigen, ist die Erfahrung von Isolation, die ja viele Schwarze Menschen weiterhin machen: vor allem in der Jugend total isoliert zu sein und dann auf Schwarze Strukturen (zum Beispiel in Hochschulgruppen) zu treffen. Wie schätzt du das ein, gab es eine Veränderung?

Es ist tatsächlich noch so, nach so vielen Jahren ist das schon erschreckend. Aber verändert hat sich, dass es tatsächlich Menschen gibt, die mit dem ISD-Bundestreffen aufgewachsen sind. Das gibt es ja schon seit drei Jahrzehnten, einmal im Jahr. Da versammeln sich meistens 200 bis 300 Menschen, davon wahrscheinlich 80 Kinder und Jugendliche. Manche sind mit den Bundestreffen groß geworden und, indem sie im nächsten Jahr wieder ihre Freund*innen getroffen haben, konnten sie eine Art Selbstverständlichkeit erleben. Bei Joliba, meinem Verein in Berlin, machen wir diese Erfahrung auch – denn damals, vor 30 Jahren, gab es ja wirklich überhaupt keine Gruppen. Damals kamen die Leute wirklich aus allen Ecken Berlins zu unseren Kinderfesten – die wir drei- oder viermal im Jahr ausgerichtet haben – und sahen sich dort wieder. Der Fachbegriff dafür wäre wohl peer to peer learning, also das Lernen in der gleichaltrigen Gruppe. Einfach Menschen, mit denen man sich vergleichen kann, einen Ort, an dem man nicht das Gefühl hat, ein Sonderwesen zu sein. Das ist sehr wertvoll für die Kids.

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