Читать книгу Ich bin Vera. Durch meinen Schatten онлайн

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Zwischen dem Geräusch der Untersuchungsmaschine – keine Ahnung, wie das Ding heißt, ist mir auch egal – und meiner idealen Welt kommen Erinnerungen auf. Wie viele Stunden habe ich damit verbracht, in einem Büro zu sitzen? Stundenlang habe ich auf der Tastatur gehämmert und mit jedem Schlag habe ich mich geweigert, in mich hinein zu hören. Doch die Schläge sind jetzt nach innen gerichtet. Ich kann eh nicht entkommen, also gebe ich mich hin. Der Hässlichkeit meiner Lebenserfahrung stehe ich gegenüber, denn ich wollte leben, stimmt.

Überraschenderweise sind nur die Erinnerungen an die Realität hässlich, den Rest meiner Gedanken mag ich, auch wenn sie lügen. Sie lügen für mich.

Komm, erzähl mir weitere Geschichten von schönen Landschaften, befehle ich meinem Gehirn. Spalte mich so oft, bis ich nur das Schöne in mir sehe. Lebensweisheit? Die ist egal. Erwachsen und selbstständig sein? Wollte ich denn das jemals wirklich? Ich erinnere mich an das Vorstellungsbüro der Anwaltskanzlei, in der ich gearbeitet habe, wie fest ich gelogen habe über meine Pläne und Ziele. Ich hatte nie vor, einen Fonds für arme Kinder zu errichten, es klingt so edel, wenn wir sagen, dass wir helfen wollen, als wären wir dann ein kostbares Mitglied der Gesellschaft. So kostbar und unentbehrlich, ja, solche Leute müssen wir einfach fördern, indem wir ihnen einen guten Job mit hohem Gehalt geben. Es ist völlig wurst, aus welchen Gründen wir Menschen wirklich helfen wollen, keiner kann meinen egoistischen Durst nach Ansehen und Anerkennung kennen. Nur ich kann es wissen, wie oft ich nur an mich selbst denke.

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