Читать книгу Ich bin Vera. Durch meinen Schatten онлайн

17 страница из 36

Hier war kein Vergewaltiger, das hast du dir nur ausgedacht, weil du einen Gehirnschaden vom Sturz trägst, hier ist kein böser Mann, Mama, die haben nur gespielt. Hier gibt es keine Monster, nur Patienten, die lügen, sie sind ja krank und kranke Blicke trügen.

Summend balanciere ich mich zwischen Schlaf und Wachsein. Eins, zwei, drei, hier kommt die Polizei, vier, fünf, sechs, sieben, Flucht den Dieben, acht, neun, zehn, Papa sagt, er will mich sehen. Die Dunkelheit hinter meinen Augenlidern kann mich in Sicherheit wiegen, solange ich mag.

Zu früh gefreut, ich höre Schritte. Mutter ist da.

Sie sagt nichts, starrt mich nur an, fassungslos, als stünde sie vor einem Wunder. Ihr Herzschlag ist von meinem Bett aus spürbar. So verbunden waren wir zuletzt bei meiner Geburt. Sie muss mich nicht mal berühren, muss kein Wort sagen, dennoch fühle ich dieses uralte Gefühl von Heimlichkeit.

Ich sehe dich. Deine Taten und alles, was du mir sagen möchtest. Ich sehne mich nach deiner Hand auf meiner Wange, die mir Trost und Mut schenken soll. Mutter, mach nun Schritte auf mich zu und erlöse mich meines Leidens, verzeih den Hass, den ich einst hatte, ich mach es auch nie wieder.

Правообладателям