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Herbert Gschwendtner war viele Jahre lang Hüttenwirt am Matrashaus auf dem Gipfel des Hochkönig und später auf der Dr.-Heinrich-Hackel-Hütte im Tennengebirge.

Hüttenadvent

Wenn ich an die langjährige Arbeit als Hüttenwirt zurückdenke, dann vor allem an die Abende bei schlechtem Wetter, die ganz der Familie gehörten. Als unser Sohn geboren war, mussten wir ihn im zarten Alter von einem halben Jahr für drei Monate zu meinen Eltern geben, da es unverantwortlich gewesen wäre, ihn auf das Matrashaus am Hochkönig mitzunehmen. Zwei Sommer lang war dies der Fall und jedes Mal, wenn wir vom Berg ins Tal siedelten, waren wir unserem Sohn fremd. Dieser Umstand brach uns schier das Herz, weswegen ich mich beim Alpenverein für eine Hütte bewarb, die tiefer lag und leichter erreichbar war. Nun war unsere Familie das ganze Jahr über vereint, und wir waren glücklich.

Im Winter konnte man uns nur mit Tourenski erreichen, ein Umstand, der uns nur wenige Gäste bescherte, und so musste gut hausgehalten werden, um einigermaßen finanziell über die Runden zu kommen. Damals gab es auf der Hütte noch Gaslicht mit empfindlichen Glühstrümpfen, die sofort zerbröselten, wenn man mit einem Gegenstand dagegenstieß. Deswegen behalfen wir uns an einsamen Abenden mit der Petroleumlampe und mit einer Laterne, deren dicke Kerze ein heimeliges Licht abgab. Beim Spiel am Küchentisch bekamen die Augen unseres Sohnes im Kerzenlicht einen Glanz, der uns verzauberte. Im Advent, wenn wir eingeschneit und allein in der Hütte waren, ergaben sich unwiederbringliche, romantische Stunden, in denen wir uns als Familie besonders nah waren.

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