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An den Abenden im Advent erfanden wir Geschichten oder Märchen wie jenes vom Apfel mit den roten Wangen und erzählten sie unserem Sohn …

Der Apfel mit den roten Wangen

Es war einmal ein Apfel, der hatte rote Wangen, und an seinem Stiel hing noch ein kleines, grünes Blatt. Neben ihm lag eine dicke grüne Birne, die den Apfel an Schönheit überbieten wollte, was ihr aber nicht gelang. An einem eisig kalten Abend glänzte der Apfel besonders schön und hoffte, dass er in eine warme Hand gelegt würde, die ihn wegen seiner roten Wangen streichelte. Hoffnungsvoll blickte er der Hand entgegen, die sich der Obstschüssel näherte, aber ach, sie griff nach der grünen Birne und dann wurde ein Knacken, ein Schmatzen hörbar und ein Tropfen des Birnensaftes fiel auf seine rote Backe. Nun lag er ganz allein in der Obstschüssel und träumte vor sich hin. Er träumte von den Kernen in seinem Inneren, die allesamt recht streitbar waren. So klopfte ein Apfelkern beim Nachbarn an und meinte, dass vor seinem Gehäuse das Fruchtfleisch leicht braun werde und er solle gefälligst sauber machen, damit keine Fäulnis überhandnehme. Ein anderer Kern meinte zum Kritiker, er solle sich nicht in Dinge einmischen, die ihn nichts angehen, und so fingen die Kerne an zu streiten und merkten nicht, dass sich das Fruchtfleisch zu Ärgern anfing und recht sauer wurde. Das hatten sie jetzt davon. Wer will schon einen sauren Apfel?

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