Читать книгу Republik der Werktätigen. Alltag in den Betrieben der DDR онлайн

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»Können Sie nicht sprechen?«

Mit der allergrößten Anstrengung schüttelte ich den Kopf.

Der Mann hüstelte: »Wissen Sie, ich bin nur ein einfacher Ingenieur. Ich würde Sie sofort mit meinem Auto ins Spital fahren, aber das ist strengstens untersagt. Keinerlei Dienstfahrten mit Privatautos, kein Verlassen des Betriebsgeländes während der Arbeitszeit ohne Genehmigung. Sicherlich wird der Krankenwagen bald hier sein.« Der Mann entfernte sich in Richtung Speisesaal.

Ich vermochte plötzlich das Kunststück zu vollbringen, aus meiner Person her­auszutreten und über mir zu schweben. Ich sah zu meinen Füßen den leidenden, gequälten Körper, mit dem mich nicht mehr viel verband. Wenn ich wollte, konnte ich meine Schwingen ausbreiten und in den Himmel fliegen. Ich probierte es, und es gelang mir auf Anhieb.

Ich war erneut ohnmächtig geworden und kam wieder zu mir, als mich der Ingenieur schüttelte. »Ich komme vom Mittagessen zurück, und Sie liegen immer noch hier in Ihrem Blut. Jetzt ist mir alles egal. Ich fahre Sie ins Krankenhaus. Warten Sie einen Moment. Ich bin gleich zurück. Ich hole nur meinen Wagen.«


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