Читать книгу Republik der Werktätigen. Alltag in den Betrieben der DDR онлайн

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Irgendwann ergriff der Meister meine rechte Hand und führte mit ihr einen Stift über das Papier. Mit meiner Unterschrift war es verbrieft und gesiegelt, dass ich keinerlei Schadensersatzforderungen an den Betrieb stellen würde, weil ich den Unfall selbst grob fahrlässig verursacht hatte.

Die beiden Arbeiter hoben mich aus meinem Stuhl und schleppten mich zur Sanitätsstation. Die Betriebsschwester schnitt mit einer Schere meine blutverkrustete Kombi auf und untersuchte die Wunde. Ich hörte sie aus weiter Ferne sagen: »Der Mann muss sofort ins Krankenhaus und operiert werden. Er schwebt in Lebensgefahr. Mit großer Wahrscheinlichkeit sind innere Organe verletzt worden.« Die Schwester legte mir einen Notverband an.

Der Meister telefonierte inzwischen mit der Fahrbereitschaft. »Der Betriebswagen holt ihn gleich ab und bringt ihn in die Klinik. Sorgen Sie dafür, dass er die Polster nicht schmutzig macht.«

Die Zeit dehnte sich und zog sich wieder zusammen. Irgendwann saß ich in einem Wolga auf der Rückbank. Der Wagen fuhr. Dann hielt er an. Er war nicht weit gekommen. Wir befanden uns immer noch auf dem Betriebsgelände, und zwar in Sichtweite vom Werkstor.


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