Читать книгу Republik der Werktätigen. Alltag in den Betrieben der DDR онлайн

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Er sollte sich irren, wie sich bald herausstellen würde.

Der Brigadier drückte mir einen Presslufthammer in die Hand. Damit sollte ich die versandeten Kanäle von den Betonresten befreien. Es war eine Knochenarbeit. Ich musste mit aller Kraft den Presslufthammer nach unten drücken. Die Betonbrocken ließen sich nur mühsam lösen. Bereits nach einer Viertelstunde zitterten mir Arme und Beine.

Als es zur Frühstückspause klingelte und ich die Höllenmaschine abstellen durfte, vibrierten meine Hände im Rhythmus des Presslufthammers weiter. Nach einigen Minuten Ruhe kam der Brigadier auf mich zu. Hoffentlich gibt er mir eine andere Arbeit, betete ich im Stillen. Doch mit den Wünschen ist es so eine Sache. Manchmal gehen sie in Erfüllung.

Klaus reichte mir einen Schraubenschlüssel und deutete auf eine Art Hochspannungsmast, in dessen Inneren ein Rohr von etwa 20 Zentimetern Durchmesser nach oben lief.

»Das ist das Betondruckrohr. Mit ihm pumpen wir den flüssigen Beton auf die Batterie. Dort oben« – der Brigadier zeigte auf eine Stelle in fünf Metern Höhe – »ist ein Segment geborsten. Du musst am Mast hochklettern, die Metallmuffen lösen, die Dichtungsringe auswechseln und ein neues Rohrstück einsetzen. Dann schraubst du alles fest. Die Arbeit ist völlig ungefährlich, weil kein Druck mehr auf der Leitung ist. Klaro?«


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