Читать книгу Mit Märchen zum Glück онлайн
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Annelie bekam die herzigsten Puppen und den feinsten Kaufmannsladen. Ihr Zimmer quoll über von Spielzeug. Ihre Mutter wollte ihr all das gönnen, was sie selbst als Kind vermisst hatte. Doch das Mädchen wollte nicht damit spielen.
Was es wollte?
Hinaus wollte es, hinaus in die Welt und frei sein. Wenn die Mutter einen Augenblick nicht aufpasste, entwischte es nach draußen und lief zum Teich am Waldrand. Da traf es Buben, mit denen es von Herzen gern spielte. Sie scheuchten Tiere auf, bauten sich ein Floß, mit dem sie auf dem See herumpaddelten, und schnitzten sich Pfeile. Je wilder das Spiel, desto besser gefiel es ihr.
Wenn Annelie bei Einbruch der Dämmerung hungrig und verdreckt von oben bis unten zurück ins Haus schlich, wurde sie von den Eltern nur streng angesehen. Sie waren immer froh, ihr Kind wieder heil bei sich zu haben. »Warum kannst du nicht so brav sein, wie die anderen Mädchen?«, seufzte ihre Mutter oft, wenn sie ihr ein weißes Spitzenkrägelchen für feinen Besuch umband und doch wusste, dass es keine Stunde lang sauber bleiben würde.