Читать книгу Mit Märchen zum Glück онлайн
25 страница из 38
Doch Hannes war stattlich und schäkerte so frech mit ihr, dass sie übermütige Kräfte in sich wachsen fühlte.
Im Stall standen drei dicke Kühe, eine davon trächtig, und Marie wurde heiß bei dem Gedanken, bald das neugeborene Kälbchen kraulen zu können. In einer Nebenstube lagerten dicke Ballen fester Stoffe und zarter Gardinenspitzen.
Eine blank geputzte Nähmaschine wartete in der Ecke, und die Schränke quollen über vor Bettzeug. Sie sah sich schon an den Abenden sitzen, Vorhänge für die niedlichen Sprossenfenster nähen und dicke Federdecken aufschütteln.
Gern stimmte sie der Heiratsvermittlung zu und stieß auf den Hochzeitstermin mit ihrem Bräutigam an.
Vater und Bruder blieben seltsam ernst, als sie zusammen den Weg über die drei Berge zurück in ihren Heimatort wanderten. Doch Marie schmiedete unentwegt Pläne für ihr neues zu Hause. Da Hannes’ einzige Schwester im Kloster war, konnte sie bald allein in ihrem Haus schalten und walten.
Mit einem üppig beladenen Hochzeitswagen zog Marie nach der kirchlichen Trauung durch ihr neues Heimatdorf. Alle standen vor den Haustüren und staunten. Marie hätte vor Stolz platzen können. Doch als sie sich fröhlich in allen Räumen umschaute, waren Stoffballen, Nähmaschine und Bettzeug verschwunden. Und am Abend beim Melken stand nur noch eine Kuh im Stall, die wenig Milch gab.