Читать книгу Mit Märchen zum Glück онлайн
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Hannes gestand ihr, all die anderen Schätze vom Viehhändler nur ausgeliehen zu haben, um ihr zu imponieren.
Aber ihre jugendlichen Kräfte wuchsen trotz der Enttäuschung über ihren Mann und behielten die Oberhand. »Jetzt erst recht!«, wurde ihr Leitspruch.
Als zwei ihrer Schwestern sie im Herbst besuchten, fanden sie ein blitzblankes Bauernhaus und eine in sich ruhende Hausfrau vor, die ein Kind erwartete. Marie erzählte von dem Betrug und zeigte ihnen die leeren Kammern und Schränke.
Oh, wie betroffen und traurig sie alle waren.
Noch vor Wintereinbruch kamen alle drei Schwestern über die Berge, dick und rund, als wolle man sie kugeln, und blieben, bis das Kind geboren war.
Dann zogen sie, ersichtlich dünn geworden, wieder von dannen.
Die Leute spotteten über Hannes: »Hast wohl nichts mehr zu essen im Haus, wenn dein Besuch so abmagert?«
Er fühlte sich in die Ecke gedrängt und ging, so oft er ein paar Münzen zusammenkratzen konnte, ins Wirtshaus. Manchmal grabschte er in aller Frühe Eier aus den Nestern und tauschte sie gegen ein Glas Wein. Aus der Bauernwirtschaft holte er wenig heraus. Nichts ging ihm von der Hand. Keiner im Dorf bestellte die Äcker so ungeschickt, keiner drückte sich so vorm Abernten der Bäume und Mähen der Wegeränder. Wenn Marie nicht eine tüchtige Hand beim Gärtnern und beim Versorgen des Kleinviehs gehabt hätte, der Tisch wäre mager gedeckt worden.