Читать книгу Unplugged. Mit Gitarre um die Welt онлайн

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Nebenan befand sich auf allerhöchstens einem Quadratmeter die Toilette. Hinter der nächsten Tür gab es einen kleinen Waschraum, er war ebenfalls keine Augenweide: Die Wände schimmelten, der Putz bröckelte von der Decke. Dafür befand sich hier der ganze Stolz der Wohnung: ein großer verbeulter Warmwassertank.

Dann kam man in die Küche. Wie in den anderen Zimmern beschränkte sich die Einrichtung der Küche auf das Allernötigste. Es gab keinen fest eingebauten Herd, Asis besaß nur einen kleinen Gaskocher, der am Boden stand. An der Wand hing ein Geschirrregal, darunter die Spüle, an welcher zwei Wasserhähne angebracht waren: Aus dem einen kam Brauchwasser zum Abspülen oder Putzen, aus dem anderen Trinkwasser. Dieses System war seinen Ausführungen nach in Syrien weit verbreitet, weshalb er mich dringlich davor warnte, einfach so aus irgendeinem Wasserhahn zu trinken – davor solle ich mich stets vergewissern, ob es auch wirklich der richtige Hahn sei.

Von der Küche gelangte man auf die Dachterrasse. Sie war das Schönste der ganzen Wohnung. Asis hatte eine Wäscheleine gespannt, in den Ecken standen einige Töpfe mit anspruchslosen Pflanzen. Von hier aus hatte man eine herrliche Aussicht: die Berge im Hintergrund, die vielen Minarette … trotzdem war es kein Anblick, wie man ihn in einem Reiseprospekt finden würde – die Häuserblocks in Yarmuk waren nun mal nicht sonderlich hübsch. Vor einem spielte sich der Alltag der Menschen im Viertel ab.

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