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Müde und nass erreichte ich endlich die Straße Richtung Leutasch. Es war inzwischen stockfinster, und weil ich Bedenken hatte, allzu spät bei Anna aufzukreuzen, versuchte ich mein Glück beim Trampen. Die Voraussetzungen waren günstig: Der Grenzübergang zwischen Mittenwald und Scharnitz war wegen akuter Lawinengefahr gesperrt, der ganze Verkehr rollte hier entlang. Schon hielt das erste Auto. Ein weißer Lieferwagen mit italienischem Kennzeichen. Der Fahrer, Alessandro, sah alles andere als vertrauenerweckend aus: schulterlange Haare, Dreitagebart, Zigarette im Mundwinkel, nervöser Blick, gebrochenes Englisch. Hätte ich mir die gut gemeinten Ratschläge einiger Mittenwalder, nicht gleich jedem zu vertrauen, zu Herzen genommen, hätte ich definitiv nicht einsteigen dürfen. Sei’s drum, rein mit mir.

Alessandro stieg auf’s Gaspedal. Nichts rührte sich. Die Räder drehten gnadenlos durch, so, als wäre ich mit meinem Rucksack genau das Gewicht gewesen, das gefehlt hatte, um die Reibung auf den schneeglatten Straßen zu überwinden. Anstatt vorwärtszufahren, driftete der Wagen immer weiter Richtung Straßengraben ab. Ich stieg aus und versuchte anzuschieben. Hoffnungslos.

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