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Nach zweistündigem Marsch erreichte ich den Zirler Berg. Auch dort lief es sich besser als gedacht, die Wege waren entweder geräumt oder der Schnee so festgetrampelt, dass ich nicht mehr einsank. Außer mir keine Menschenseele. Dann der Abstieg ins Inntal: Faszinierend, wie rasant sich das Klima in nur wenigen hundert Höhenmetern ändern kann! Türmte sich der Schnee gerade noch mannshoch, wurde die Schneedecke nun immer dünner, und obwohl ich dadurch deutlich schneller vorankam, begann jetzt der anstrengendste Teil. Es war inzwischen später Nachmittag, und bis auf eine zehnminütige Brotzeit war ich durchmarschiert. Meine Schultern schmerzten mit jedem Schritt mehr. Als ich mich unter einem Baum ausruhen wollte, wäre ich beinahe eingeschlafen. Nur mühsam konnte ich mich aufraffen, meinen Weg fortzusetzen. Ich begann, die Schritte zu zählen. Bei hundert sattelte ich meinen Rucksack um, damit sich die Belastung verteilte. Mal trug ich ihn vor dem Bauch, mal stellte ich die Riemen anders ein. Irgendwann balancierte ich ihn, was für meinen Rücken das Angenehmste war, sogar auf dem Kopf. Es fühlte sich an wie eine halbe Ewigkeit. Ich kämpfte.

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