Читать книгу Unplugged. Mit Gitarre um die Welt онлайн

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Ich half, so gut es ging. In der einen Hand meine Taschenlampe, von der ich nicht gedacht hatte, sie so bald und dringend zu brauchen, mit der anderen assistierte ich. Um Alessandro vor dem vollständigen Nervenzusammenbruch zu bewahren, schlug ich vor, noch ein Auto anzuhalten. Ihm war jede Hilfe recht. Schon der erste Autofahrer fuhr rechts ran und half – ein Mittenwalder um die sechzig. Er sprach kaum Englisch, also dolmetschte ich. Als er von den Sommerreifen erfuhr, wäre er am liebsten in sein Auto gestiegen und weitergefahren.

Mit seiner Hilfe schafften wir es aber, die noch unversehrte Schneekette richtig anzulegen, die andere konnte er jedoch nicht mehr retten. Mit nur einer Schneekette kam Weiterfahren allerdings nicht in Frage, und weil wir sonst keinen Ausweg wussten, hielten wir ein weiteres Auto an. Ein Volltreffer: vier junge Bundeswehrsoldaten, zwei davon Kfz-Mechaniker. Sie schafften es, die Schneekette wieder so hinzubiegen, dass sie ihrer Meinung nach die restliche Fahrt halten müsste. Vorsichtshalber fuhren sie noch ein Stück hinter uns her und spannten die Kette nach ein paar hundert Metern noch einmal an. Erst als alles ohne Probleme lief, verabschiedeten wir uns mit einem Licht- und Hupkonzert. Jetzt sah ich Alessandro das erste Mal lächeln. Obwohl die Zeit mehr und mehr drängte, nahm er den Umweg über Seefeld in Kauf und setzte mich am Bahnhof ab. Die Uhr zeigte kurz vor elf, als ich mich von meiner ersten Reisebekanntschaft verabschiedete.

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