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Inzwischen war es März geworden. Der Frühling hatte Einzug gehalten, und obwohl Konya auf über tausend Höhenmetern lag, waren die Temperaturen hier optimal. Meine Jacken und langen Unterhosen verschwanden endgültig in den Tiefen meines Rucksacks. Trotz des warmen und trockenen Wetters – es regnete nur einmal in den zehn Tagen – konnte man die Sonne nie klar erkennen, sondern nur als hellen Fleck am milchig trüben Himmel erahnen. In der Luft hing immer ein süßlich-rauchiger Geruch. Viele Familien in der Gegend hielten Ziegen. Zum Melken, zum Essen und – zum Heizen. Nicht die Ziegen selbst, nur deren getrocknete Exkremente.

Einen Nachmittag verbrachte ich im Stadtzentrum, um zumindest einmal in der Türkei Straßenmusik gemacht zu haben. Sinan versuchte, mich davon abzuhalten.

»In Türkei Menschen nix geben Musik!« Aber ich bestand darauf.

Der Platz war alles andere als ideal. Aber egal, ich wollte ja nur mal sehen, wie die Leute reagierten. Zuschauer hatte ich jedoch schon zuhauf, bevor ich überhaupt anfing. Fast immer standen mehr als zehn Leute um mich, oft klatschten sie sogar im Rhythmus mit. Auffällig viele junge Menschen. Lag wohl daran, dass sich in Konya die größte Universität der Türkei befand.

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