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Sinan führte mich in den Wohnraum, dem einzigen beheizten Zimmer im Haus. In der Mitte stand ein kleiner Ofen, drum herum eine kleine Couchgarnitur und einige Matten.

»Hier du schlafen … und Mohamed und Ahmed.«

Im Hintergrund lief der Fernseher.

»Aber jetzt Essen.« Schon wieder.

Sinan forderte mich auf, am Boden Platz zu nehmen. Mohamed und Ahmed setzten sich im Halbkreis zu uns. Da kam Fatima zur Tür herein, breitete ein riesiges Tuch in unserer Mitte aus und legte ein großes silbernes Tablett darauf. Dann brachte sie Tee, Wasser und viele verschiedene Schalen mit Oliven, Joghurt, Honig, Butter und Peperoni. Fladenbrot mit Schwarzkümmel wurde herumgereicht, jeder brach sich davon ab. Als Letztes servierte Fatima eine Pfanne mit Rührei, angebraten mit Zwiebeln und Tomaten. Dann setzte sie sich zu uns. Während ich noch auf eine Art Startzeichen wartete, fingen die anderen an zu essen. Außer den Teelöffeln und einem Buttermesser gab es kein Besteck. Ich beobachtete also erst mal. Wie vermutet, wurde ausschließlich mit der rechten Hand gegessen. In der Linken hielten sie ihr eigenes Brot. Davon brachen sie ein Stück ab und tunkten es in Joghurt oder Honig. Schwieriger wurde es bei den Oliven und Rühreiern; diese pickten sie geschickt mit einem länglichen Brotstreifen heraus und aßen sie mitsamt dem Brot. Mit dieser Technik berührte man die Speisen nie mit den Fingern, was das Besteck tatsächlich überflüssig machte.

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