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«Trinkt er?», fragte Seidenbast.

«Nein, aber er raucht.»

«Na und?»

«Ich meine», sagte Zangger, mit einem raschen Blick auf Seidenbasts Zigarette, «er riecht penetrant. Nicht nur Tabakrauch, er verströmt auch sonst einen strengen Geruch. Vielleicht bin ich zu empfindlich, aber mich ekelt er fast.»

«Sagte ich doch: Er ist ein Ekel. Und das muss ihm irgendwann einer sagen», doppelte Seidenbast nach. «Und zwar du, Lukas, wenn es sonst keiner tut. Weisst du, was ich glaube?», fragte er und fuhr gleich selber fort: «Er hat längst eine andere. Die Ehetherapie ist bloss ein Alibi. Er will mit reiner Weste dastehen. Als derjenige, der nichts unversucht liess. Er will seine Frau bei dir deponieren.»

«Deponieren?»

«Jawohl. Er sorgt dafür, dass sie schon in Obhut eines Therapeuten ist, wenn er sie sitzen lässt. Das erspart ihm Scherereien, wenn es so weit ist.» Damit war Seidenbasts Analyse dieses Paarproblems fürs Erste beendet. «Hattest du heute nur unangenehme Klientel?», wollte er wissen.

«Nein. Vor der Mittagspause hatte ich einen Neuen. Mit dem gabs keine Probleme. Im Gegenteil, der gefiel mir irgendwie.»

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