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Aber das stört mich nicht im Geringsten. Denn alles dreht sich ums Rad.


REGEL #11 //

NICHT DIE FAMILIE KOMMT AN ERSTER STELLE. ES IST DAS RAD

Sean Kelly wird nach dem Amstel Gold Race 1984 von einem Reporter interviewt. Da sieht er seine Frau an seinem Citroën AX lehnen. Er unterbricht das Interview, um ihr zu sagen, dass sie gefälligst vom Lack runtergehen soll, worauf sie nur achselzuckend meint: »In deinem Leben kommt halt das Auto an erster Stelle, dann das Rad und erst danach ich.« Instinktiv schnappt er zurück: »Da verwechselst du was. An erster Stelle kommt das Rad.«

Zunächst einige Hintergrundinfos zu Sean Kelly.

Sean Kelly hat während seiner gesamten Karriere nie gelächelt, auch nicht bei den vielen Gelegenheiten, bei denen er die Ziellinie als Sieger überquerte. Sieben Jungfrauen in neun Ländern fielen gleichzeitig in Ohnmacht, als er sich einmal erlaubte, einen kurzen Moment lang nicht finster dreinzublicken. Sean Kelly fuhr bekanntermaßen Räder des französischen Herstellers Vitus. Schöne Rahmen aus Aluminium- oder Carbon-Kevlar-Rohren, die alles, was ihnen an Steifigkeit vielleicht fehlte, mit ihrer Schönheit locker wieder wettmachten. Seine Teamkollegen erhielten jeweils einen Rahmen fürs Training und einen für die Rennen. Sean Kelly hingegen fraß seine Rahmen geradezu. Jeder einzelne hielt nur ein einziges Rennen, bevor er auf dem Schrottplatz landete.

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