Читать книгу Sind wir nicht alle ein bisschen tri?. Neue Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer онлайн

6 страница из 70

Für einen Ausflug auf ihre holländische Lieblingsinsel nahm sie auch in Kauf, dass ihr Mann einen ganzen Tag mit Sporttreiben beschäftigt sein würde. Nicht, dass er für eine Kurzdistanz so lange brauchen sollte. Er war zwar wenig talentiert, aber mehr als einige Stunden würde selbst er für diese Distanz nicht benötigen. Trotzdem wusste sie genau, dass ein solcher Wettkampftag in aller Frühe mit einem ausgewogenen Frühstück beginnen und erst spät in der Nacht mit einem stöhnenden und krampfgeplagten Mann im Doppelbett enden würde. Und dazwischen würde er siebzehn Mal seine Tasche kontrollieren, immer wieder die Toilette blockieren und der ganzen Familie mit Verpflegungsanweisungen auf die Nerven gehen. Dennoch: Für einen Kurztrip an die Nordsee würde sie sich das alles gerne gefallen lassen.

»Warum sind wir da noch nie gewesen, Kenianer?«, fragte sie fast vorwurfsvoll. »Du weißt doch, wie gerne wir dorthin fahren. Selbst für ein Wochenende …!«

Was sollte er sagen? Vielleicht die Wahrheit? Dass ihn 36 Kilometer kurze Radstrecken nicht interessierten? Dass es doch kein richtiger Triathlon war, weil man nur mit breiten Reifen fahren durfte? Dass Veranstaltungen, die keine fünfzig Euro kosteten, keine ernstzunehmenden Wettkämpfe sein konnten? Dass der Termin nicht in seine Saisonplanung passte? Aber das würde sie bestimmt nicht verstehen.


Правообладателям