Читать книгу Sind wir nicht alle ein bisschen tri?. Neue Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer онлайн

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»Sechsunddreißig Kilometer Radfahren sind doch ein Klacks!«, hatte er noch kurz vor dem Start behauptet. »Da bin ich doch vor wenigen Wochen auf der Langdistanz von Stein noch viel länger auf dem Rad gewesen.« Während er sich an den Bojen vorbei wälzte, erinnerte er sich an den großen Tag, an dem er seinen Erzrivalen hinter sich gelassen hatte: den Schwager, der eigentlich noch gar nicht sein Schwager war. Der langjährige Freund seiner kleinen Schwester hatte schon häufiger versucht, ihn vom Thron zu stoßen. Aber noch hatte der Kenianer alle wichtigen Duelle gegen den jüngeren Herausforderer für sich entscheiden können. Noch war er der ungekrönte Triathlonkönig der Familie. Mit allen Mitteln, erlaubten wie unerlaubten, war es ihm bisher gelungen, seine Position zu verteidigen. Eine Niederlage gegen den Kontrahenten aus der Sippschaft würde seinem Sportler-Ego schwer zusetzen.

Doch heute war der Schwager gar nicht am Start. Er hatte sich seit ihrem letzten Aufeinandertreffen nicht mehr gemeldet, ihn brauchte er heute nicht zu fürchten. Deshalb setzte er sich andere Ziele.


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