Читать книгу Sind wir nicht alle ein bisschen tri?. Neue Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer онлайн
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Was half ihm jetzt noch? Die netten Zuschauer. Die anderen Teilnehmer, die klaglos über die Strecke liefen. Und der Gedanke an die Hotelsauna. Es war kein Vergnügen. 36 Kilometer Radfahren und zwölf Kilometer Laufen fühlen sich anders an, wenn sie mit der Vorsilbe »Cross« versehen sind.
Sein Kilometerschnitt? Er wollte es nicht wissen. Zeit und Platzierung? Völlig egal. Er war am Ende des Wettkampfs nur überglücklich, den schönsten Zielbereich seiner Karriere an der alten Windmühle laufend zu erreichen. Er hatte zuvor anderes erhofft, aber nach dreieinhalb Stunden war es das Beste, was er erreichen konnte. Zieleinlauf!
Doch seine Familie dankte es ihm nicht. Kein Jubel und kein Plakat begleiteten seinen Sprint um Platzierungen im Hinterfeld. Sein Weib und der Sohn waren viel zu sehr mit sich selbst beschäftigt, als dass sie die Heldentaten des Kenianers gebührend feiern wollten. Denn es war in der Zwischenzeit Wichtigeres geschehen. Während der Kenianer Sand schluckte, hatte nämlich sein Sohn die Kindervariante zu Ende gebracht. Der kleine Mann hatte seine Triathlon-Premiere absolviert, und das verdiente natürlich mehr Aufmerksamkeit als die Heldentaten des Kenianers. Er berichtete ohne Unterlass. Vom Schwimmen im Hallenbad, wo er als Erster die Bahn verlassen hatte. Vom Radfahren über die Wiese und seiner geschickten Renneinteilung beim Laufen. Das Weib platzte vor Stolz und bereicherte die Erzählungen mit Hinweisen, wie schnell und toll der Sohn unterwegs gewesen war.