Читать книгу Sind wir nicht alle ein bisschen tri?. Neue Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer онлайн
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Was war es, was ihn so selbstzufrieden in die Dämmerung blicken ließ? Es war die vergangene Triathlonsaison, die er im Liegestuhl Revue passieren ließ. Natürlich war er auch in diesem Jahr nirgendwo aufs Treppchen gekommen. Den Zahn hatte er sich schon lange gezogen. Er hatte eingesehen, dass er zwar viel Ehrgeiz, aber wenig Talent mit auf die Wettkampfstrecken brachte. Trotzdem war er mit sich und seiner Sportwelt im Reinen. Vor dem Cross-Triathlon hatte er zum ersten Mal in seinem Leben am Start einer Langdistanz gestanden. Und dort hatte er mal wieder seinen Erzfeind – den Schwager – besiegt. Er schwelgte in Erinnerungen. An die vielen Wettkämpfe, an die kleinen Triumphe auf dem Rad, an den gewonnenen Kampf gegen den Rivalen. Es warteten keine neuen Herausforderungen mehr auf ihn. Er hatte alles geschafft, was er sich vorgenommen hatte. Das Gefühl des Stolzes, der Zufriedenheit und des Glücks verstärkte sich mit jeder weiteren Flasche in der Abenddämmerung.
»Du trinkst echtes Bier, Kenianer!? Bist du sicher, dass du dich nicht im Kasten vergriffen hast? Wo du doch sonst nur das Isotonische trinkst …« Sie glaubte kaum, was sie da sah. So lange hatte er dem Alkohol schon im Kampf um zeitraubende Pfunde entsagt. Sogar seine Freunde hatten es sich abgewöhnt, ihn wegen seiner Enthaltsamkeit zu verspotten. Genossen sie doch vielmehr den Umstand, immer einen fahrtüchtigen Triathleten in ihrer Mitte zu wissen.