Читать книгу Sind wir nicht alle ein bisschen tri?. Neue Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer онлайн
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Er wurde nicht müde, seine Trainingsdisziplin zu preisen und die Wetterverhältnisse beim Wettkampf zu dramatisieren: »Und dann … ich im strömenden Regen … in vollem Tempo um die Kurve … da lag so ein Rookie auf der Straße … wäre beinahe reingesemmelt … rechts oder links vorbei ging nicht mehr … was sollte ich also machen? …« Er legte eine dramaturgische Kunstpause ein und deutete die Ruhe in der Kaffeeküche als atemlose Spannung. Er sah nicht, wie hinter ihm die Augen verdreht wurden.
»Raus aus dem Sattel, Lenker hochgerissen, Fersen unter’n Arsch und mit ’nem ordentlichen Bunny-Hop über den Typen drüber. Mein Reifenprofil ist als Abdruck auf seinem Trisuit, aber Gott sei Dank ist sonst alles gutgegangen!«
Er bekam Sonderaufgaben zugewiesen. Praktikantinnen durch den Betrieb führen. Auch diese Gelegenheit nutzte er, um den Wettkampftag neu aufzurollen und den wehrlosen Schülerinnen sein Fotoalbum von der Langdistanz zu präsentieren. Die Kollegen zeigten sich dankbar, als er endlich den Urlaub antrat. Klar, es war schon beeindruckend, was er da geleistet hatte, aber das wollten sie trotzdem nicht jeden Tag und jede Stunde hören.