Читать книгу Sind wir nicht alle ein bisschen tri?. Neue Triathlongeschichten vom Kaiserswerther Kenianer онлайн
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Mit dem großen Fruchtsaft in der Hand schlurfte er in die »Recreation Lounge«. Dort, im wohltemperierten Raum, nickte er zu sphärischen Klängen zum ersten Mal ein.
Der Wecker seiner Sportuhr riss ihn aus den Walgesängen. Er hatte einen Termin mit heißen Steinen. Eine junge Frau begann, nach uraltem Ritus Stein um Stein auf seinem großen Rücken zu verteilen, während sie im Schnelldurchgang deren Wunderwirkungen anpries. Neben Weltfrieden und ewiger Jugend versprach sie ihm den Abtransport von Schlackestoffen. »Des undastützt bei ana Diäd!«
»Diät? Was soll ich denn mit Diät?«, wollte er sie empört fragen. Doch er beließ es bei einem verständnisvollen Grunzen. Sie hatte die Steine nach den Lehren der indianischen Medizinmänner verteilt und überließ ihn den Effekten.
Nach vierzig Minuten war sie wieder da. »Hamse a bisserl gschlafa?«
Er schreckte hoch. Die Steine fielen laut polternd auf den polierten Holzboden. Ein Euro für eine Minute Schlaf! Das gleiche Ergebnis konnte er zu Hause Sonntag für Sonntag bei den Übertragungen der Formel-1-Rennen umsonst haben. Das einschläfernde Dröhnen der Motoren und der Singsang des Moderatoren-Duos wirkten genauso beruhigend auf ihn wie die teure Massage.