Читать книгу Erinnerungswürdig. Prägende Persönlichkeiten der Salzburger Geschichte онлайн

23 страница из 98

Der von pädagogischen Motiven geprägte Wissenschafter tritt nun vehement dafür ein, dass auch diesen Kindern eine gründliche Schulbildung zuteil wird und fähiges Lehrpersonal die Bildung und Erziehung übernimmt. Bisher hatten Offiziere und Invaliden diese Aufgaben inne gehabt. Vierthaler ersetzt diese durch ausgebildete Lehrer, unter denen sich auch Ferdinand Schubert, der Bruder des Komponisten Franz Schubert, befindet.

In Wien ist der inzwischen berühmt gewordene Schulreformer und Sozialpädagoge ein gern gesehener Gast im Haus der bekannten Schriftstellerin Karoline Pichler (1769–1843), wo er die Crème de la Crème der Wiener Künstler*innen und Schriftsteller*innen trifft und Teil des intellektuellen Lebens wird. Er verkehrt mit den Dichtern Franz Grillparzer, Ferdinand Raimund und Clemens von Brentano sowie dem Komponisten Franz Schubert. Als die Franzosen 1809 neuerlich in Wien einrücken, vertraut Kaiser Franz I. dem Pädagogen seine Porträtsammlung an, die dieser im Keller des Wiener Waisenhauses vor den französischen Heerscharen versteckt. In den zwanzig Jahren seiner Wiener Zeit arbeitet Vierthaler weiter an seinem siebenbändigen Werk „Philosophische Geschichte der Menschen und Völker“. In Folge eines Schlaganfalls stirbt der 69-jährige Pädagoge und Humanist und wird auf dem Währinger Friedhof zur letzten Ruhe gesetzt. Im Salzburger Stadtteil Schallmoos ist eine Straße nach ihm benannt. Durch sein umsichtiges pädagogisches und soziales Wirken gilt Vierthaler als „Österreichs Pestalozzi“ und „Vater der Waisen“.

Правообладателям