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Aus diesen drei Jahren in Wien sind erstmals persönliche Dokumente erhalten, nämlich Gedichte, Charaden (pantomimische Verkleidungsspiele zum Erraten eines Wortes), Essays und eine Studie über das Berchtesgadener Land. Die Gedichte sind ganz zeittypisch sentimental und sprachlich überladen. Wegen zweier Gedichte, die dem Andenken der verstorbenen Freunde Ludwig Sauter (Bruder des Volksdichters Ferdinand Sauter und des Mediziners Anton Sauter) und Karl von Schallhammer gewidmet sind, vermutet der Salzburger Historiker Robert Hoffmann, dass Doppler auch dem Freundeskreis von Franz Schubert angehört habe. Denn auch der spätere Direktor der Zentralanstalt für Meteorologie und Erdmagnetismus, Karl Kreil, engster Freund Dopplers in seinen letzten Lebensjahren, gehört zum Schubert-Freundeskreis.

Christian hat aber ein höheres Ziel, er will an der Universität studieren. Daher muss er im Erwachsenenalter die Matura am Salzburger Lyceum nachholen. Er absolviert die ausständigen Semester in der halben Zeit und schließt von den 37 Absolventen seines Jahrgangs als Bester mit den Noten „eminente“ (ausgezeichnet) ab. Damit hat er nun als Sohn aus dem Handwerkerstand höhere Karriereaussichten. Doch Salzburg kann ihm diese nicht bieten, denn es ist in der k.u.k. Monarchie die zweitärmste Region. Als Dopplers Mathematikprofessor am Gymnasium, Adam Burg, den Lehrstuhl für höhere Mathematik am Polytechnikum in Wien erhält, holt er sich Doppler als Assistenten. Doch diese Stelle ist nur auf vier Jahre begrenzt, so muss er im Jahr 1834 als Buchhalter in einer Baumwollspinnerei in Bruck an der Leitha sein karges Brot verdienen.

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