Читать книгу "... es ist ein zu starker Contrast mit meinem Inneren!". Clara Schumann, Johannes Brahms und das moderne Musikleben онлайн

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Erfolgsmomente musste sie auskosten. Clara selbst konnte anderen bei Stimmungsschwankungen kaum Unterstützung bieten. Johannes erschien ihr einfach nur launisch, wenn sich sein Niedergedrücktsein in Schroffheiten Bahn brach. »Sie verstand größeres Insichgekehrtsein, Schweigsamkeit, Gereiztheit, nicht aber verstand sie, weil es ihrem eigenen Wesen so fremd war, wenn solche Stimmungen sich in persönlich kränkender Weise äußerten«, meinte Claras Tochter Eugenie. »Sicher ist, daß unsre Mutter und die Freunde schon in der allerersten Zeit in Düsseldorf sie gelegentlich empfanden, auch schimmert sie hie und da in den frühesten Briefen an meine Mutter durch. Aber anderseits zeugen letztere von so viel Herzenswärme und zarter Empfindung, daß man geneigt ist, die oft so verletzende Herbheit seines Wesens als ein Ergebnis äußerer Einwirkungen anzusehen.«212 Brahms’ Persönlichkeit prägte auch den Duktus seiner Kompositionen. Eugenie wies darauf hin, dass Clara natürlich in »den früheren Werken oft Herbheiten« auffielen, was sie allerdings nicht störte, nur wenn »der Mensch in schroffer Art« ihr entgegentrat, dann »kränkte es sie tief«.

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