Читать книгу Der Dunkelgraf онлайн

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Darf ich fragen, was die Herren meinen? nahm Ludwig das Wort, dem die entdeckte Aehnlichkeit eigene, fast beunruhigende Gedanken erregte: oder ist es unbescheiden, diese Frage zu thun, bei der sich doch mein Gesicht betheiligt sieht?

Warum nicht, Sie dürfen immer fragen, Herr Graf, antwortete Leonardus: und Sie finden mich auch bereit zu antworten. Fast scheint es mir nicht anders möglich, als daß wir Freunde werden müssen, und ich glaube nicht die mindeste Gefahr zu laufen, wenn ich Ihnen mein Geheimniß enthülle, Sie werden dadurch gleichsam mein Verbündeter (es ist nichts Unehrenhaftes, bemerke ich voraus) und können als solcher mir vielleicht nützlich werden.

Also ein Geheimniß? fragte der junge Graf gespannt und voll Antheils. – Dessen Schlüssel auch mir schon längst versprochen wurde! fügte Fluit hinzu.

In der That, wenn ich es Ihnen mittheile, Herr Graf, so gebe ich Ihnen einen Beweis des unumschränkten Vertrauens, das Ihr ganzes offenes Wesen mir einflößt, sprach Leonardus Cornelius van der Valck weiter. Auch ich bin offen, entgegen dem Nationalcharakter meiner Landsleute, aber ich habe viele Reisen gemacht, und habe erfahren, daß Offenheit und Unbefangenheit weiter bringen als Verschlossenheit und heimliches Wesen. Vertrauen erweckt Vertrauen, und meist ist es der Jugend schönes Eigenthum und Vorrecht. Das Alter mag, das begreift sich wohl, mißtrauisch und sorgsam machen, und gerne stützt es und vertheidigt es seine Ansichten mit seinen Erfahrungen; diese Erfahrungen muß aber eben, meine ich, jedes Leben erst machen, damit es im Alter sich auf sie stützen und von ihnen reden könne.

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