Читать книгу Der Dunkelgraf онлайн

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Der Kapitän entfernte sich mit schallendem Gelächter, nachdem seine Reisenden ihm vereint Glück zum heutigen Tage gewünscht hatten, um alles Nöthige anzuordnen. Mittlerweile faßte Leonardus Ludwig’s Hand, drückte sie mit Wärme und sprach: Junger Herr! es ist in der That wunderbar, wie viel Aehnlichkeit das Geschick uns gegenseitig zu Theil werden läßt. Lasset uns Freunde sein, lasset uns einen Bund schließen für das ganze uns noch vergönnte Leben. Mein Herz ist ganz voll von unbegrenztem Vertrauen zu Euch!

Ludwig dachte in diesem Augenblick der geistigen Mitgabe durch die Großmutter. Sie hatte gesagt: Achte treue Freundschaft und hüte dich vor falschen Freunden. – Ein falscher Freund konnte Leonardus nicht sein, nicht werden; sein offenes blühendes Gesicht drückte Biederkeit aus, seine Augen, blau wie die eigenen des jungen Grafen, strahlten Treue. Ludwig bot daher unbedenklich und mit voller jugendlicher Hingebung gerne beide Hände dar und antwortete: Ich habe von Freundschaft einen hohen Begriff; mein Lehrer in der griechischen Sprache ließ mich die Sprüche des großen Weltweisen Solon lesen und lernen, und da lernte ich: »Gerechte Freundschaft ist der sicherste Besitz! – Kein schöneres Gut auf Erden, als ein Freund! – Den Göttern gleich verehre willig Freunde! – Für Brüder achten sollst wahrhafte Freunde du!«

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