Читать книгу Der Dunkelgraf онлайн

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Ludwig und der Kapitän erhoben sich zum freundlichen Gruße der Eintretenden, und indem sie einen schüchternen Blick auf Ludwig warf, erglühte sie noch höher wie zuvor, und rief: Mein Leonardus, dein Herr Bruder!

Ja, mein Bruder, gute Angés, nimm ihn immer dafür! Nicht wahr, sie darf? fragte Leonardus seinen neuen Freund, und dieser erwiderte in einiger Verwirrung, ja fast mädchenhaft: Wohl, sie darf, welch’ eine liebenswürdige Schwester gewinne ich dabei!

Freundlich wurde Angés genöthigt, bei den Freunden sich niederzulassen; sie setzte zwischen sich und Ludwig das Kind, und sich selbst traulich anschmiegend an Leonardus Seite.

Ludwig konnte, nachdem er an Angé’s Schönheit seine Augen vollgeweidet, diese Augen kaum von dem Kinde wenden. Die kleine Sophie war von blühendster Frische und von der zartesten Färbung der Haut, sie hatte ein rundes Gesichtchen, weiches blondes Haar, welches in Ringellocken um das Engelsköpfchen fiel, und die herrlichsten dunkeln Augen, die man nur irgend sehen konnte; das kleine Mädchen mochte vier Jahre zählen, erschien aber im Wachsthum schon voraus und voll Anlage zu einem schlanken Wuchs. Sophiechen sprach blos Französisch. – Nur leise nippte Angés an dem perlenden Schaumwein, ihr ganzes Wesen erschien edel, zart, zaghaft, voll züchtiger Haltung, und dabei voll Hoheit und Tiefe des Gemüths und Charakters, obschon sie dies nicht in Worten kund gab. Sie saß vielmehr befangen bei den Männern, und machte sich, oft erröthend, viel mit dem Kinde zu thun. Das Gespräch lenkte sich der allernächsten Zukunft zu, oder vielmehr Leonardus lenkte es darauf hin, denn es wurde allgemach hohe Zeit, an dieselbe ernstlich zu denken.

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