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Und, ob das Herz zerspringe,

Ich grabe fort und singe,

Und grab mir bald mein Grab.

Der Götter Irrfahrt

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(Nach einer Volkssage der Tongainseln)

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Unten endlos nichts als Wasser,

Droben Himmel still und weit,

Nur das Götterland, das blasse,

Lag in Meereseinsamkeit,

Wo auf farbenlosen Matten

Gipfel wie in Träumen stehn,

Und Gestalten ohne Schatten

Ewig lautlos sich ergehn.

Zwischen grauen Wolkenschweifen,

Die verschlafen Berg und Flut

Mit den langen Schleiern streifen,

Hoch der Göttervater ruht.

Heut zu fischen ihn gelüstet,

Und vom zack'gen Felsenhang

In des Meeres grüne Wüste

Senket er die Schnur zum Fang.

Sinnend sitzt er, und es flattern

Bart und Haar im Sturme weit,

Und die Zeit wird ihm so lange

In der stillen Ewigkeit.

Da fühlt er die Angel zucken:

»Ei, das ist ein schwerer Fisch!«

Freudig fängt er an zu rucken,

Stemmt sich, zieht und windet frisch.

Sieh, da hebt er Felsenspitzen

Langsam aus der Wasser Grund,

Und erschrocken aus den Ritzen

Schießen schuppge Schlangen bunt;

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