Читать книгу Forschungsreise ins innere Universum онлайн

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Zugleich müssen wir vom Denken frei sein, denn in dem Moment, da wir etwas sehen, denken wir, daß wir es kennen. Das ist die Tendenz des normalen Denkens. Die Inquiry benutzt das Denken auch zur Formulierung von Fragen, für Analyse und Synthese und beim Gebrauch seiner verschiedenen Fähigkeiten, wie des Gedächtnisses und der Fähigkeit, Dinge zueinander in Beziehung zu setzen. Das Ziel von Inquiry ist aber nicht, zu Schlußfolgerungen zu gelangen, sondern das Forschen und den Nervenkitzel des Entdeckens zu genießen. Dieses Entdecken ist die Entfaltung der Seele und drückt die Liebe der Seele zur Wahrheit und zur Realität aus, und diese ist wiederum der Ausdruck der Liebe des Seins dazu, sich selbst zu offenbaren oder zu enthüllen.

Zu Offenheit gehört Offenheit gegenüber dem Denken und seinem angesammelten Wissen, aber auch dafür, daß Denken unrecht haben oder unvollständig sein kann. Ferner gibt es Offenheit dafür, über das Denken und sein gewöhnliches Wissen hinauszugehen. Offenheit der Inquiry bedeutet auch, daß wir Wissen und Einsichten, zu denen wir gelangen, welche auch immer das sein mögen, nicht nur einpacken und ins Regal stellen. In dem Moment, in dem man das macht, verschließt man den Weg der Inquiry. Keine Einsicht ist eine endgültige Einsicht. In dem Augenblick, in dem man glaubt, man sei zu einer endgültigen Einsicht gelangt, weiß man, daß man feststeckt. Gurdjieff nannte jemanden, der diesen Standpunkt einnimmt, Hasnamous, das heißt ein kristallisiertes Ego. Man kann sein Ego um überaus göttliche Ideen herum kristallisieren. In dem Moment, in dem man die Realität kennt und dann glaubt, dieses Wissen sei endgültig, hört die Inquiry auf, der Dynamismus kommt zum Stillstand und das Alte wiederholt sich. Aber wenn unser Verstand immer offen bleibt, hat die Enthüllung nie ein Ende. Dann haben wir einfach Spaß. Wir haben einfach Freude an der Reise an sich als einem Abenteuer der Entdeckung.

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