Читать книгу Dichter und ihre Gesellen. "Eitelkeit macht dumm" онлайн

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Jetzt kam sie in den innern Burghof, da stand ein wilder Kirschbaum in voller Blüte, dunkelrote Blumen glühten zwischen den Steinen, einzelne Schmetterlinge flatterten ungewiß in der trüben, brütenden Schwüle; und als sie plötzlich um den Pfeiler trat, sah sie eine schöne, bleiche Frau in einem seltsamen, himmelblauen Gewande mitten im Hof auf dem Rasen sitzen, die wandte sich nicht und kämmte schweigend ihr lang herabwallendes, rabenschwarzes Haar. – Florentine blickte noch einmal scharf hin, dann, vom Entsetzen überwältigt, ergriff sie die Flucht.

Aber wie es oft in ängstlichen Träumen geht, sie verfehlte in der Hast die rechte Pforte; aus einem Zwinger in den andern rennend, glaubte sie sprechen zu hören, die Stimmen kamen immer näher, sie konnte den Ausgang nicht finden. Auf einmal standen zwei fremde Männer vor ihr in abgetragenen Ritterwämsern, Pickelhauben auf den Köpfen. Der eine wollte sie am Körbchen festhalten, in der Todesangst ließ sie ihm fliehend die Beeren und hörte sein schallendes Lachen hinter sich.

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