Читать книгу Dichter und ihre Gesellen. "Eitelkeit macht dumm" онлайн

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Wie atmete sie tief auf, als sie endlich Gottes freien Himmel wiedersah! Der erste, der ihr begegnete, war Fortunat. Atemlos, mit heftig klopfendem Herzen flog sie an seine Brust, er drückte das schöne Kind fester an sich und fühlte einen flüchtigen, brennenden Kuß auf seinen Lippen. – In demselben Augenblicke aber war auch Walter, der sie zu suchen schien, neben ihnen aus dem Gebüsch hervorgetreten. Florentine besann sich schnell wieder, strich die Locken aus der heißen Stirn und reichte ihm die Hand hin, um ihr über die letzten Trümmer herabzuhelfen.

Nun erzählte sie in lebhafter Aufregung, und oft noch scheu zurückblickend, ihr wundersames Abenteuer. Walter war still und schien nur halb hinzuhören. Fortunat wollte sogleich in die Burg zurück, um die bleiche Frau zu sehen, aber Florentine gab es durchaus nicht zu. Während sie aber noch stritten, stutzte sie plötzlich und wies dann ganz erstaunt nach dem Tale hinaus. Dort wurde fern am Saume des Waldes ein abenteuerlich bepackter, langsam einherziehender Wagen sichtbar, ihm folgte ein seltsam gekleidetes Mädchen zu Pferde in blauem Gewand, mit dunkelem, fliegenden Haar, mehrere Männer, grüne Zweige auf ihren Hüten, schritten rüstig nebenher; unter ihnen erkannte man sogleich die beiden Burgkobolde wieder, deren Pickelhauben weit in der Sonne funkelten. Ein fröhlicher Chorgesang schallte von dem Zuge durch das Grün herauf. – »Reisende Komödianten!« rief Fortunat lachend, »nun bedarf es keiner Untersuchung weiter, das waren die Spukgeister, der Weg kommt gerade von der Burg.«

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