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Der anschließende Rück- und Ausblick großer industrieller Revolutionen zeigt auf, dass Utopien im positiven Sinne eng mit dem technischen Fortschritt verbunden sind und dafür auch künftig eine treibende Rolle spielen werden.
3 Die industriellen Revolutionen
In diesem Kapitel wird in einem Überblick dargelegt, wie Gesellschaft und Wirtschaft es im Verlauf der Geschichte verstanden haben, große Revolutionen anzustoßen, und in welche Richtung die Entwicklung weitergehen könnte. Mokyr (1998) nennt sieben Faktoren als Ursachen der industriellen Revolution: Geografie, technologische Kreativität, soziale Institutionen, Politik, Nachfrage versus Angebot, internationaler Handel und Wissenschaftskultur.
3.1 Industrie 1.0 bis 4.0
Abbildung 3: Die vier industriellen Revolutionen (Quelle: Döring & Wimmer 2020)
Als Startpunkt für die erste industrielle Revolution kann die Inbetriebnahme des ersten mechanischen Webstuhls 1784 bezeichnet werden. Wesentlich für diese Entwicklung war die zentral verfügbare mechanische Wasserkraft, welche die manuelle Arbeit ersetzte. 1870 begann die erste Fließbandproduktion und damit die zweite industrielle Revolution. Ausschlaggebend für diese Entwicklung waren dezentral installierte Elektromotoren und Stromnetze. Der Beginn der dritten industriellen Revolution war die 1969 entwickelte erste speicherprogrammierbare Steuerung (SPS). Damit wurden Produktionsprozesse automatisiert. Nach den großen Rechenmaschinen waren nun der Personal Computer und später das Laptop in Büro und Haushalt unentbehrlich. Ihre kontinuierliche Weiterentwicklung war die Voraussetzung für den Entwicklungsprozess der Digitalisierung. 2007 kam das erste Smartphone mit Touchscreen auf den Markt – die vierte industrielle Revolution (Industrie 4.0) war angebrochen. Der Begriff «Industrie 4.0» wurde gemeinsam von Politik und Wirtschaft geprägt und 2011 anlässlich der Hannover-Messe kommuniziert. Die dezentrale Datenverarbeitung in Kombination mit leistungsfähigen Datennetzwerken waren die Treiber. Als Begrenzung stellen sich allerdings der Zugang, die Übermittlungskapazitäten und die Speicherkapazitäten der großen Datenmengen heraus (vgl. Döring & Wimmer 2020).