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Das von Thomas Morus begründete Genre des utopischen Romans besteht auch heute noch. Die deutsche Polittheoretikerin und Sprachforscherin Ina-Maria Maahs (2019, S. 148ff.) hat in einer Studie nach 1990 erschienene literarische Werke untersucht, in welchen Utopien beschrieben werden. Obwohl die Utopien variieren, konnte Maas bei allen Werken dieselbe Grundstruktur festhalten: Die gegenwärtige Gesellschaft wird kritisiert und in der Folge eine mögliche utopische Alternative entworfen (vgl. ebd., S. 221). Die nachfolgende Abbildung zeigt die Zeitkritik und ihre jeweilige utopische Alternative auf.
Zeitkritik Utopische Alternativen Verantwortungsloser Umgang mit der Umwelt Verstärkung der Selbstversorgung und einer umweltfreundlichen Lebensweise Verschwendung materieller Ressourcen Abschaffung oder Umgestaltung des aktuellen Geldsystems Hierarchien und Machtkumulationen, die Ausbeutung und große soziale Ungleichheit begünstigen Formen des Zusammenlebens, die einen Ausgleich zwischen Individuum und Gemeinschaft schaffen und eine starke Solidargemeinschaft ermöglichen Egoismus beziehungsweise Ethnozentrismus; Intoleranz und mangelnde Solidarität innerhalb eines Kollektivs Erziehung, die immaterielle Werte und Gemeinschaftssinn lehrt und fördert Fehlende Möglichkeiten zur Entfaltung der eigenen Persönlichkeit und zur aktiven Mitgestaltung der Gesellschaft Verkleinerung der zentralen politischen Einheiten; stärkere Verankerung direktdemokratischer Prozesse Kurzsichtige Denkstrukturen und Handlungsweisen Gezielte und verantwortungsvolle Nutzung von Technologien ohne Zerstörung der Natur Wirtschaftsweise, die auf beständiges Wachstum und radikalen Wettbewerb setzt Wirtschaftssystem, das Kooperation und Tausch hervorhebtAbbildung 2: Gegenüberstellung von Zeitkritik und Alternativideen (nach Maahs 2019, S. 221, eigene Darstellung)