Читать книгу Kreativität und Innovation (E-Book) онлайн
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Durch den technischen Fortschritt lassen sich die menschlichen Fähigkeiten nicht mehr nur durch menschliche Eigenschaften optimieren, sondern vermehrt auch durch künstliche Hilfsmittel. Die zeitgenössische utopische Literatur bezieht den aktuellen Entwicklungsstand der Forschung mit ein und antizipiert die technische Innovation der Zukunft. Dabei wird der technische Fortschritt bezüglich seiner Vor- und Nachteile reflektiert. Thematisiert werden zum Beispiel Szenarien einer außer Kontrolle geratenden Technik. Als Antwort darauf werden etwa Rechte für die Entwicklung künstlicher Intelligenz, mögliche Reaktionsformen für den Fall des Ausfalls zentraler Technik sowie ethische Grundsätze zur Vertretbarkeit der Genmanipulation ausgearbeitet. Die Utopie des Fortschritts schlägt hier rasch in eine Dystopie um, die aber auch die Stärke in sich trägt, auf die Gefahren technologischer Phänomene hinzuweisen. Damit wird ein literarisches Narrativ geschaffen, das nicht ein unausweichliches Katastrophenszenarium verkündet, sondern eine Perspektive für mögliche positive Entwicklungsvarianten offenlegt. Die diesen Erzählungen zugrunde liegende Haltung gegenüber den jüngsten technologischen Fortschritten ist somit meist ambivalent. Auf der einen Seite will man die neuen Technologien nutzen, auf der anderen Seite nicht komplett von ihnen abhängig werden (vgl. ebd., S. 229–232). Das Internet stellt dabei eine besondere Herausforderung dar. Die körperliche Präsenz und die realen Fähigkeiten des neuen Menschen werden weniger wichtig, da dieser vermehrt im Cyberspace agiert. Gleichzeitig entstehen dadurch neue Angriffsmöglichkeiten, was die Entwendung und Manipulation von Daten betrifft. Die weltweite Vernetzung kann von Friedensaktivisten und -aktivistinnen bis zu Terrorgruppierungen gleichermaßen genutzt werden. Soweit die Darstellung in literarischen Werken. Es gibt aber auch Menschen, die nicht länger auf entlegene Auswege in der Literatur setzen, sondern ihre Utopien hier und jetzt umsetzen wollen (vgl. ebd., S. 232ff.).