Читать книгу Flamme Rouge. Nur noch 1000 Meter - Radprofis erzählen ihre Schicksalsmomente онлайн
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Immer wieder ist Fabian Cancellara in seiner Karriere an diesem radikalen Fokus gescheitert. Im Jahr 2006 etwa, als er bei der Flandern-Rundfahrt wegen zu intensiven Grübelns am Ende nur Sechster wurde – was für seine Verhältnisse eine schlechte Platzierung war. »Ich lernte auf der Flandern-Rundfahrt vor allem, dass man seine Kraft gut einteilen muss. Jedoch kann zu viel Einteilung und Planung auch ein Nachteil sein, da man dann zu viel nachdenkt«, erinnert sich Cancellara Jahre später in der Biografie »Fabian Cancellara: Radrennfahrer und Familienmensch« von Guy Van Den Langenbergh. »Doch ich wusste, dass ich die nötigen Voraussetzungen habe, diese anspruchsvolle und berüchtigte Strecke in naher Zukunft zu gewinnen.«
»Die Aufmerksamkeit von mir weglenken«
Der klare Fokus und die Entscheidungen aus dem Bauch heraus haben dem Schweizer indes am 6. April 2014 bei der 98. Ronde van Vlaanderen zum Sieg verholfen: Cancellara, der in seiner Karriere die größten Siege als Solist herausgefahren hat, gewinnt ausgerechnet im Sprint einer Vierergruppe, zudem als Schweizer im Duell mit drei Belgiern. Es ist bereits Cancellaras dritter Sieg beim belgischen Frühjahrsklassiker – und auch der außergewöhnlichste.