Читать книгу Flamme Rouge. Nur noch 1000 Meter - Radprofis erzählen ihre Schicksalsmomente онлайн
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Auch das Trek Factory Racing Team von Cancellara ist mehrfach in Stürze verwickelt: Jaroslaw Popowitsch bleibt mit seinem Lenker am Mantel einer Frau hängen, stürzt und muss das Rennen aufgeben, auch Cancellaras Landsmann Gregory Rast steigt aus. Edelhelfer Stijn Devolder, selbst Doppelsieger bei der »Ronde«, geht gleich dreimal an dem Tag zu Boden und kämpft danach vergeblich um den Anschluss an die Spitze; am Ende fährt er als 86. ins Ziel.
Sie waren relativ früh im Rennen auf sich alleine gestellt, weil einige Teamkollegen stürzten.
Richtig, neben den Stürzen gab es aber auch taktische Gründe, die dazu geführt haben, dass ich früh alleine war: Wir mussten mehrfach offensiv agieren und die Tempoarbeit verrichten. Aber für mich war das nichts Neues, ich war in meiner Karriere sehr oft in Rennen auf mich alleine gestellt, ohne Unterstützung meines Teams oder anderer Mannschaften.
»Drei Viertel Intuition«
Bis zu sechs Minuten Vorsprung fährt die Ausreißergruppe heraus, bevor die Mannschaftskollegen der Favoriten im Verfolgerfeld das Tempo anziehen, allen voran das Team Omega Pharma-Quick-Step von Tom Boonen. Auch die Ausreißer reagieren an der Spitze mit einer Tempoverschärfung, worauf die Gruppe allmählich auseinanderfällt. Es bleibt nur noch das Trio aus Phinney, Daryl Impey (Orica-GreenEdge) und Stig Broeckx (Lotto Belisol) zusammen, das 44 Kilometer vor dem Ziel ebenfalls eingeholt wird: Am Koppenberg, dem steilsten der schmerzhaften Pflasteranstiege des Rennens, passiert Boonen mit zwei Teamkollegen das verbliebene Ausreißer-Trio, gefolgt von einer rund 15-köpfigen Gruppe mit Favoriten wie Cancellara, Sep Vanmarcke, Peter Sagan (Cannondale) und John Degenkolb (Giant).