Читать книгу Mit dem Klapprad in die Kälte. Abenteuer auf dem Iron Curtain Trail онлайн

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Mühsam schlich und schlitterte ich voran, blinzelte durch eisige Sturmböen auf die grimmige, graue Barentssee, die kümmerlichen Skelette eingeschneiter Birken und mein Garmin-GPS, dessen schreckliche Daten kaum lesbar waren angesichts der verschmierten Schlieren, die ich bei meinen Bemühungen hinterließ, das Display mit matter, dreifach behandschuhter Hand sauber zu wischen. In fünf grauenvollen Stunden hatte ich 36 Kilometer zurückgelegt; dem alten Herrn zufolge lag Näätämö noch mindestens 20 weitere entfernt.

Im Hotel in Kirkenes hatte ich zwei Liter kochendes Wasser mit Energydrink in Pulverform gemixt und in meinen CamelBak-Trinksack gefüllt; ich nahm einen matten Zug aus dem Mundstück und fand es von Eis verstopft vor. Ich senkte den rechten Arm zurück Richtung Lenkerhandschuh und begegnete einer seltsamen Steifheit im Ellenbogen. Benommen begriff ich, dass vereister Schweiß die Ärmel meines Anoraks im rechten Winkel schockgefroren hatte. Nun denn, Scheiß auf die soziale und geopolitische Geschichte aus der Zeit des Eisernen Vorhangs. Ich hatte hier meinen eigenen Kalten Krieg zu führen.

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