Читать книгу Mit dem Klapprad in die Kälte. Abenteuer auf dem Iron Curtain Trail онлайн

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Jedes Mal, wenn ich die farbcodierte Online-Vorhersage für Lappland konsultierte, sah ich nichts weiter als sehr blasses Blau mit der einen oder anderen verstreuten Insel aus Gelb. Am Geburtstag meiner Frau Mitte Dezember waren es 1,9 Grad in der Gegend um Näätämö, und in der zweiten Februarwoche schien der Winter so gut wie vorbei zu sein. Klar, es würde noch Schnee liegen. Natürlich läge Schnee und das wollte ich ja auch – Schnee gehörte so sehr zu meiner Vorstellung vom Eisernen Vorhang wie Stacheldrahtrollen, Grenzbeamte mit Schirmmützen von der Größe von Wagenrädern und der junge Michael Caine, der gefesselt in den Kofferraum eines Wartburg geworfen wird. Aber am 16. März, drei Tage vor meiner Abreise, stieg das Quecksilber in Näätämö auf satte acht Grad. So viel zu den selbsternannten Stimmen der Vernunft, viele davon in dickstem Finnisch parlierend, die mich davor gewarnt hatten, dass der Winter in Lappland für gewöhnlich erst im März seinen Höhepunkt erreichte, wenn der Schnee am tiefsten sein würde.

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