Читать книгу Mit dem Klapprad in die Kälte. Abenteuer auf dem Iron Curtain Trail онлайн

79 страница из 85

Es schneite wieder, als ich das MIFA in einen winterschlafenden Ferienort neben einem zugefrorenen See hineinschob. Raija hatte erneut ihre magischen Kräfte walten lassen und die betagten Eigentümer überredet, eine Hütte für mich zu öffnen, und außerdem den Gatten über meine anhaltende mechanische Notlage in Kenntnis gesetzt. Ich hob mein Rad auf die kahle Veranda meiner Hütte und er machte sich an die Arbeit. Bald hatte er alle wesentlichen Komponenten gelöst. Er hielt die Kurbel gegen das Verandalicht, und zusammen blickten wir auf ein sehr rundes Loch, das nie wieder einen sehr rechteckigen Zapfen aufnehmen würde. Er nickte bedächtig, dann sagte er: »Rauchsauna. Sieben Uhr.«

Meine Augen waren noch gerötet, als ich am nächsten Morgen erwachte, und das nur zum Teil wegen der Rauchsauna, einer kratzenden, rußgeschwärzten Drachenlunge, aus der ich von schmuddeligen Körperausdünstungen versifft herausgetaumelt war. Eine Stunde später, nachdem ich die Wäsche aufgehängt und mir den Bauch mit Keksbruch vollgeschlagen hatte, hatte ich beschlossen, den Tag mit einem Dirty Rudolf ausklingen zu lassen: Der bauchige alte Holzofen war bestückt und bereit. Ein Plan, der, sobald ich ihn in die Tat umsetzte, meine Kiefernhütte mit beißenden Rauchschwaden und einem elektrischen Piepen erfüllte. Als der Hausherr durch die Tür hereinstürzte, wusste ich, dass es um unsere kernige Männerfreundschaft geschehen war. Ich hatte mich nicht nur einfach blamiert, nein, ich hatte geradezu das ganze männliche Geschlecht in Misskredit gebracht, indem ich unerklärlicherweise die eiserne Metallplatte übersehen hatte, die er jetzt aus einem Schlitz im Ofenrohr herauszog – zu allem Überfluss war ich auch noch damit beschäftigt, wieder in meine feuchte Hose zu schlüpfen.

Правообладателям