Читать книгу Kulturtheorie. Einführung in Schlüsseltexte der Kulturwissenschaften онлайн

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Lange hat die SpracheSprache als bloßer Ausdruck, als Hülle und Gewand, als neutrales MediumMedium des Denkens bzw. des Seins gegolten, das auch unabhängig von ihm gegeben ist. CassirerCassirer, Ernst hingegen spricht dem Zeichen im Hinblick auf die Erfassung der Welt eine konstituierende Rolle zu:

[…] das Zeichen ist keine bloß zufällige Hülle des Gedankens, sondern sein notwendiges und wesentliches Organ. Es dient nicht nur dem Zweck der MitteilungMitteilung eines fertiggegebenen Gedankeninhalts, sondern ist ein Instrument, kraft dessen dieser Inhalt selbst sich herausbildet und kraft dessen er erst seine volle Bestimmtheit gewinnt.18

Was CassirerCassirer, Ernst entgeht, ist indes, dass das sprachliche Zeichen, so wie es Ferdinand de SaussureSaussure, Ferdinand de als erster Sprachphilosoph in dieser Schärfe analysiert hat, zwar keine zufällige Hülle des Gedankens, wohl aber zufällig in seiner Gestalt ist, kontingentKontingenz, kontingent und arbiträrArbitrarität, arbiträr. In den Symbolischen Formen wird zwar eine Theorie des Zeichens, eine SemiotikSemiotik also, eingefordert, doch findet sich bei CassirerCassirer, Ernst weder eine systematische Analyse des Zeichens noch eine Unterscheidung von sprachlichen und explizit visuellenvisuell Zeichen. Der schwankende Gebrauch von oftmals synonym gebrauchten Begriffen wie „Scheinbild“, „Zeichen“, „MediumMedium“ und „SymbolSymbol“ macht dies sinnfällig. Deshalb fällt es CassirerCassirer, Ernst schwer, die Ebene der Zeichen und die der verschiedenen Weltzugänge zunächst einmal analytisch zu unterscheiden. So werden die symbolischen Formensymbolisch (allgemein)Formen, symbolische einigermaßen nebulös als Ausdruck wohl ein und derselben geistigen Energie verstanden, die einen intellektuellenIntellektueller, intellektuell Bedeutungsinhalt an ein konkretes Zeichen bindet. Dabei ist unübersehbar, dass CassirerCassirer, Ernst an einer gewissen Form des IdealismusIdealismus (philosophisch) festhält, wenn er etwa schreibt:

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