Читать книгу Eine Frau und ihre intimen Bekenntnisse – Erotische Geschichten онлайн

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Wir sitzen ganz hinten im Restaurant, wo der Raum wie eine dunkle Höhle mit roten Stühlen und dunklen Holztischen ist. Alles ist blank und lackiert, und meine Oberschenkel kleben an den glatten Sitzbezügen. Meine Finger sind glitschig und glänzen von dem Öl der Roti-Brote, die wir teilen. Der Mann gegenüber von mir fängt meinen Blick. Jetzt gibt es folgende Möglichkeiten: Ich kann mich entscheiden, meine Finger an der Serviette abzuwischen, mich zu entschuldigen, auf die Toilette gehen und nach fünf Minuten mit sauberen Fingern und frischem Lippenstift zurückkommen. Oder ich kann es lassen. Aber ich weiß, dass er mich will. In meinem Kopf bin ich eine Rakete, die über dem Himmel davon rast. Ich bin ein flammender Stern, eine Supernova, ein Kraftfeld, das alles festlich erleuchten und alles verschlingen kann. Ich bin unüberwindbar. Dann nehme ich das letzte Stückchen Brot, halte es in meiner Hand, halte es dem Mann gegenüber von mir hin und frage: „Wollen wir teilen?“

Nach dem Abendessen will meine Chefin heim. Sie hat bereits ihren Mantel an, legt eine Hand auf meine Schulter und sagt „Komm gut nach Hause, wir sehen uns morgen“, bevor sie geht. Einige der anderen gehen ebenfalls und wir sind nur noch zu viert. Vom Nam Nam ist es nur eine sehr kurze Taxifahrt bis zu den Bars des Meatpacking Districts. So kurz, dass der Taxifahrer sauer wird. In der Bar ist massig Platz und einer der anderen bestellt Wein. Wir reden über nichts Wichtiges, die Stimmung flaut ab und die Funken in meinem Kopf verblassen. Die beiden unterhalten sich eifrig, irgendwas über Laufuhren, und sind nicht im geringsten an mir interessiert. Aber der, der mir gegenüber saß, schaut mich unter seinen Lidern an. Wir stehen nebeneinander, zwischen uns ist nicht viel Abstand. Er hat die Grenze überschritten, wo man glauben könnte, dass es zufällig wäre. Sein Handrücken streift meinen, ich kann spüren, wie die kleinen Härchen auf meiner Haut kitzeln. Ich bin ungeduldig geworden. Ich will weiter. Der Wein verschwindet in meinem Hals. Die beiden, die über Laufuhren geredet haben, verabschieden sich und verschwinden, so dass ich mit dem Letzten allein bin. Es ist ungefähr ein Uhr. Es ist kühl, aber windstill, und die Luft riecht süßlich nach Frühling, überhaupt nicht nach Stadt oder Autos. Ich schlage vor, dass wir in Richtung Hafen gehen. Ich bin mir sicher, wir können einen Drink im Mariott Hotel bekommen. Das Fest darf nicht aufhören. Wir verlassen den Meatpacking District durch die Skelbækstraße. Er hat eine halbleere Flasche Weißwein in der Hand. Ich habe überhaupt nicht gesehen, dass er sie mitgenommen hat und greife danach. Er zieht seine Hand weg, so dass ich nicht drankomme. Wir gehen über die Straße, über die Dybbølsbrücke in Richtung Kalvebodkai. Ich habe es jetzt eilig, aber auf der Brücke stoppt er mich, indem er an meiner Hand zieht. Er presst mich gegen das Geländer und untersucht meinen Körper mit der freien Hand. Er küsst mich, aber es ist seine Hand, die gierig ist, nicht sein Mund. Ich spüre wie das Geländer gegen mein Kreuz drückt und denke darüber nach, ob ich jeden Moment rückwärts auf die Zugschienen herunterfalle. Aber der Gedanke ist gleichgültig. Seine Küsse und Berührungen lassen mich gleichgültig werden.

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