Читать книгу One-Way Ticket. Neun Leben auf zwei Rädern онлайн

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Wie sich zeigte, war ich trotz meiner geringen Körpergröße gar nicht so übel im Zeitfahren, egal ob auf hügeliger oder flacher Strecke. Diese Disziplin übte einen besonderen Reiz auf mich aus, denn dabei ging es nur darum, wie viel Schmerz man aushalten konnte. Im Zeitfahren gab es keinen Hasen, den man hetzte, keinen Konkurrenten neben einem, keine externe Motivation, keinen visuellen Stimulus. Es ging nur um einen selbst, sein Rad und die Straße.

Es gab nicht die jähen Beschleunigungen wie beim Sprinten oder die raschen taktischen Entscheidungen der Straßenrennen. Es ging nur um den reinen Einsatz. Das Vermögen, sich ausschließlich auf eine Sache zu konzentrieren und alles andere auszublenden, war eine spezifische Fähigkeit, die nichts mit den Qualitäten zu tun hatte, die nötig waren, um mitten in einem Peloton zu fahren.

Nachdem ich meinen Vater dazu gebracht hatte, mich zu einigen Rennen zu fahren, und vor neu gewonnenem Selbstvertrauen nur so strotzte, meldete ich mich für Colorados Zeitfahr-Staatsmeisterschaften 1988 an. Wie sich herausstellte, verkörperten diese Meisterschaften perfekt das Einsamkeits-Ethos des Zeitfahrens. Sie wurden in einer Stadt namens Strasburg ausgetragen, in der dünnbesiedelten Ebene ganz im Osten von Colorado.

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